26Februar
2017

Tongariro Crossing ?

Ich sitze im Bus. Und es tut verdammt gut zu sitzen. Denn heute haben wir das Tongariro Crossing gemeistert. Für die, die es nicht kennen: Es ist einer der schönsten Tagesmärsche der Welt im Zentrum der Nordinsel und man braucht im Durchschnitt so 6-8 Stunden.
Aber schonmal im Vorhinein: Es war nicht so anstrengend, wie ich es gedacht habe und ich würde es wirklich jedem empfehlen. Man hat so einmalige Aussichten und auch das Wandern an sich macht super Spaß!??

Angefangen hat alles um 5 Uhr mit meinem Wecker. Wie gut, dass ich noch ein junger Hüpfer bin, da hindern einen ein paar Bier am Abend vorher und so circa 4 Stunden Schlaf doch nicht daran, gut gelaunt zu sein. Begeistert über meine eigene Planung vom Vortag brauchte ich nur die fertig gepackten Sachen schnappen, die rausgelegten Klamotten überwerfen und runter zum Bus laufen. Der hat uns dann gegen halb sechs abgeholt und wir haben uns auf den 1 1/2 stündigen Weg von Taupo zum Beginn der Crossings gemacht. Während dieser Zeit wurde überraschenderweise hauptsächlich geschlafen? Dann ging der ganze Spaß los. Mit Litern über Litern an Wasser ausgestattet und einem Haufen Essen im Rucksack geht es an den ersten Teil der Wanderung.

Alles entspannt, ein "normaler" Wanderweg, gelegentlich ein paar Stufen, ich fühle die morgendliche Kälte an meinen Armen. Schon jetzt sieht die Gegend um uns herum einfach wundervoll aus! Zerklüftete Felsen, kleine Bäche, in der Ferne die riesigen Bergsilhouetten. Da diese Tageswanderung so berühmt ist, sieht man so viele Menschen, wie eine Horde Ameisen auf ihren Weg durch die Berge.

Spontan haben David -ein Brite aus meinem Bus- und ich entschlossen zusammen den Hike zu meistern und das war eine der besten Entscheidungen des Tages, denn wir haben super harmoniert: von ewigen Gesprächen, bis hin zu jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend über ein ähnliches Fitnesslevel und gleiche Ideen über welche Wege zu gehen, wird der Tag super schön, niemals langweilig und durch ein entspanntes Tempo auch nicht zu anstrengend.
Unfassbare Landschaften!!
Nach einer Stunde ist es dann soweit: die Devils Staircase steht an. Aufgrund des Namens erwarte ich natürlich Schlimmes, sehr viele Stufe und sehr viele Schmerzen. Im Endeffekt war es nicht ohne, aber auch nicht so, dass es übermäßig anstrengend war. Und die Aussicht, die sich einem geboten hat, hat auch jede Ermüdung wett gemacht. Danach wurde es aber erst richtig interessant, denn plötzlich ging es einen gerade breiten Weg durch eine Steinwüste, Lava und Gebirge.
Das ist meiner Meinung nach eine der tollsten Sachen am Tongariro Crossing, denn es ist unfassbar, wie sehr sich die Natur stetig ändert und man sieht Landschaften wie man sie sonst nur aus "Unsere Erde' kennt.
Ein paar hässliche Selfies unterwegs?
So nun stand uns also nach insgesamt circa 2 Stunden der steilste Ansteig bevor, an dem man seine Beine schon ordentlich gespürt hat und auch teilweise ein bisschen klettern musste. Oder nennen wir es fairerweise besser "große Schritte machen".? Währenddessen hat man -solange die Wolken mitspielen- Aussicht auf Mount Doom, fragt mich nicht nach dem Originalnamen... Dieser ist ja durch Herr der Ringe super berühmt und wird auch regelmäßig erklettert. Wir haben darüber nachgedacht, aber da es nur Geröll und erstarrte Lava ist und uns zusätzliche drei Stunden gekostet hätte, entschieden wir uns dagegen. Anstelle dessen sind wir lieber auf den Mount Tongariro geklettert, ein kleiner Abstecher von einigen zusätzlichen Kilometern, für circa eineinhalb Stunden. Das hat sich auch gelohnt, von dort hatte man einen super Ausblick und es war nicht zu anstrengend.
Der berühmte Mount Doom aus dem Herrn der Ringe?
Und dann ging es an den letzten Anstieg bevor wir schließlich die berühmten grünen und türkisen Seen erblicken konnten. Und diese Aussicht ist wirklich unglaublich! Dort haben David und ich auch eine kleine Mittagssnackpause eingelegt, bevor es danach an den Abstieg ging. Dieser war aber wunderschön und ganz entspannt, nur lang. Währenddessen sind wir aber durch wunderschöne Hügellandschaft gewandert und später auch noch durch einen Wald.
Atemberaubend ? Und ein wunderschöner Abstieg
Alles in allem mit einer Pause von einer halben Stunde und ohne zu hetzen + deie Extra Wanderung zum Mount Tongariro haben wir so gute 8 Stunden gebraucht. Und jeder einzelne Moment davon war es wert, ich habe es so genossen!❤